„Anfang dieses Jahres hat sich der Jugendbeirat gegründet, damit wir Jugendlichen mehr bei Jugend hackt mitbestimmen können. Wir bestehen aus Teilnehmenden und jungen Mentor:innen. Wir wollen Programminhalte mitgestalten, Wünsche und Ideen von Teilnehmenden repräsentieren und Ansprechpersonen bei Problemen sein.“
Mit dieser Botschaft stellte sich der Jugendbeirat im vergangenen Herbst in der Online-Community von Jugend hackt vor. Endlich, denn das Förderprogramm für IT-interessierte Jugendliche hat für die junge Zielgruppe zwar viele Angebote, diese wurden aber bisher komplett von Erwachsenen erstellt. Da Jugend hackt schon immer Jugendliche aufgefordert hat, aktiv ihr Umfeld zu gestalten, war es nur konsequent, diese Art der Mitbestimmung auch beim Programm selbst umzusetzen.
Nic bestimmt mit
Nic ist einer der Aktiven im Jugendbeirat. Der 14-jährige kennt Jugend hackt seit zwei Jahren und war im Oktober 2021 erstmals Teilnehmer auf dem Event in Berlin. Gemeinsam mit drei anderen Jugendlichen entwickelte er dort die Idee für eine App gegen Lebensmittelverschwendung. Einige Monate später las er in der Community den Aufruf, sich beim neuen Jugendbeirat einzubringen.
Seitdem haben sich Nic und eine kleine Gruppe von Aktiven zwischen 14 und 19 Jahren an vielen Stellen in die Organisation von Jugend hackt eingemischt: Vertreter:innen des Jugendbeirats sichteten zum Beispiel gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team in Berlin die Bewerbungen für die neuen Lab-Standorte. 19 Bewerbungen waren dafür im Frühjahr 2022 eingegangen, sieben Labs gingen dann einige Monate später an den Start. Die Einschätzungen der Jugendlichen flossen in die Auswahl mit ein.
Auch bei der von Jugend hackt veranstalteten Konferenz „Beyond Code“ zu digitaler Bildung und KI im vergangenen Dezember war Nic dabei, um den Jugendbeirat zu vertreten. Gleichzeitig brachte er seine Erfahrungen in der Gruppe „Digital Literacy” ein, die Reformvorschläge für den Informatikunterricht an Schulen erarbeitete.
Mehr Jugendliche gewinnen
Der Jugendbeirat trifft sich alle zwei Wochen online, um anstehende Aufgaben zu besprechen, darunter auch, mehr Jugendliche für den Beirat zu gewinnen. Bislang gibt es keine gewählten Vertreter:innen: Die Gruppe ist offen für alle jungen Menschen aus der Community, die sich dauerhaft einbringen wollen. Nic und die anderen Aktiven halten auf den Events von Jugend hackt kurze Vorträge, in denen sie über den Beirat informieren und zur Beteiligung aufrufen, zuletzt im Mai in Dresden.
Aktuell geht es beim Jugendbeirat viel um das große Hacker-Sommercamp des Chaos Computer Club im August. Jugend hackt wird hier mit bis zu 100 Jugendlichen anreisen und einen eigenen Bereich aufbauen, ein sogenanntes Village. Das bedeutet mehrere Tage mit Hands-on-Workshops und Vorträgen, mit der Möglichkeit, zu coden und sich auszuprobieren, und natürlich viel Freizeitspaß.
Der Jugendbeirat wird dort mit vor Ort sein und das tägliche Programm aktiv mitgestalten: Er betreut das Schwarze Brett, über das alle Anwesenden laufend Themenwünsche mitteilen können, die dann in spontanen Mitmach-Angeboten münden.
„Wir sind die Vermittlungsstelle zwischen den Teilnehmer:innen und dem Organisationsteam“, sagt Nic nicht ohne Stolz. Über eine aktuelle Umfrage in der Community will er gemeinsam mit seinen Mitstreiter:innen herausfinden, wie die anderen Jugendlichen ticken, welche Themen sie bei Jugend hackt sehen wollen und wo die Verbesserungsbedarfe bei Events liegen. Auf die Ergebnisse ist das Team von Jugend hackt schon sehr gespannt.
Wir freuen uns, die Initiative „Jugend hackt“ zu unterstützen. In regelmäßigen Abständen berichten wir darüber, wie Jugendliche mittlerweile seit 10 Jahren daran arbeiten, mit Code die Welt zu verändern.
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