Connected Cars
Wie der Begriff vermuten lässt, vernetzt sich dabei das Fahrzeug. Es kommuniziert via Internet mit anderen Fahrzeugen seiner Art und tauscht Informationen über Geschwindigkeit, Bremsvorgang und Fahrtrichtung aus. Dadurch sollen Kollisionen vermieden werden.
Für Versicherer sind diese Daten höchst interessant. Sie können, ähnlich der Telematik, für die Tarifierung genutzt werden. Vorteil zur Telematik ist jedoch, dass man keine gesonderte Hardware oder App mehr benötigt, um die Daten zu erhalten. Doch mit dieser Datenmenge gehen auch Herausforderungen einher. Wie Jawed Barna (Vorstandsmitglied Zurich Gruppe) sagte: „Daten sind nur dann Gold wert, wenn man gelernt hat mit Ihnen umzugehen und daraus auch Lösungen für Kunden abzuleiten“.
Autonomes Fahren
Wie schön wäre es doch, sich ins Auto zu setzen, einen Zielort einzugeben und sich zurückzulehnen. Was lange Zeit als Fantasie galt, wird mehr und mehr Realität. Die Technik ist hoch komplex und es gibt noch viele gesetzliche Hürden. Dennoch nimmt das Thema weiterhin Fahrt auf.
In München sollen in diesem Jahr die Roboter-Taxis von Nio vollautonom die Stadt befahren. Mercedes ist mit seinem Drive Pilot der ersten Hersteller in Deutschland, der hochautomatisiertes Fahren auf deutschen Straßen betreiben darf. Der Fahrer kann sich dabei während der Fahrt vorübergehend von der Fahraufgabe und dem Verkehr abwenden und das Fahren dem Auto überlassen. Zugelassen ist das System jedoch nur auf Autobahnen und bis max. bis 60 km/h.
Doch was bedeutet das für den Versicherer? Durch die Nutzung von Fahrassistenzsystemen sinkt in den letzten Jahren die Schadenhäufigkeit in der Kfz-Versicherung. Dieser Effekt wird durch autonom fahrende Fahrzeuge weiter verstärkt. Diese Fahrzeuge sind jedoch um ein Vielfaches teurer, wodurch die durchschnittliche Schadenhöhe perspektivisch in den nächsten Jahren weiter steigen wird.
Car-Sharing
In 2021 gab es laut KBA im Vergleich zu 2020 10,1% weniger Neuzulassungen. Was früher noch als Statussymbol galt, rückt in den Hintergrund. Viele Menschen brauchen oder wollen kein eigenes Auto mehr besitzen. Teils aufgrund der hohen Anschaffungs- und Haltungskosten, aber auch aus Nachhaltigkeitsaspekten. Gerade in Großstädten gibt es immer mehr Nutzer von Abo- bzw. Sharing-Modellen.
Elektrifizierung
Auch wenn die klassischen Antriebe (Verbrenner) weiterhin den Großteil der zugelassenen Fahrzeuge ausmachen, wächst die Zahl der Elektro-Fahrzeuge stetig.
Die Anzahl an neu zugelassenen reinen Elektro-Pkw (BEV) hat sich im Vergleich zum Jahr 2020 fast verdoppelt. Ihr Anteil stieg von 6,7% auf 13,6% (Quelle KBA). Der Trend geht somit eindeutig in die Richtung der Elektroautos.
Dies stellt die Versicherer vor neuen Herausforderungen. Im Schadenfall entstehen neue Kostenpositionen wie die Batteriediagnose, Batterielagerungskosten oder die Entsorgung von kontaminiertem Löschwasser. Zudem müssen die Werkstätten speziell qualifiziert und ausgerüstet sein. All das wirkt sich natürlich auf die durchschnittliche Schadenhöhe aus.
Verändertes Nutzerverhalten
Nicht nur die Trends in Sachen Mobilität bewegen die Versicherungsbrache. Auch das Verhalten und der Anspruch der Nutzer:innen birgt viele Herausforderungen. Tobias Schmidt (Google Germany GmbH) sagte: „Während der Pandemie hat sich das Verhalten von Nutzer:innen noch schneller verändert“.
Es wurde in den letzten Jahren (und wird nach wie vor) viel online gekauft. Wenn ein Produkt nicht gefällt, wird es kurzerhand wieder zurückgeschickt. Man kann schnell und einfach online alles bekommen, was man benötigt. Viele Nutzer:innen haben positiven Erfahrungen mit Diensten wie Netflix oder Amazon gemacht. Diese Erfahrungen werden auf andere Bereiche des Lebens projiziert, auch auf die Versicherungsbranche. Es wird erwartet, dass der Versicherer 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche verfügbar ist, bestenfalls online ohne großen Aufwand.
Die Gesellschaft ist über soziale Medien immer enger vernetzt und im stetigen Austausch. Wenn etwas mal nicht rund läuft, ist über Facebook und Co. schnell eine Beschwerde abgesetzt. Die Beschwerde und auch die Reaktion hierauf sind für jeden leicht zugängig. Gerade die Art und Geschwindigkeit der Reaktion rückt hierdurch, auch für den Versicherer, in einen neuen Fokus.
Doch was macht all das mit der Versicherungsbranche? Klar ist, dass der Versicherer seine Tarife an die Trends und die damit einher gehenden Herausforderungen anpassen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Künftige Tarife müssen daher flexibel sein. Dies könnte man zum Beispiel mit „Versicherungsschutz on demand“- oder „Pay per use“-Modellen erreichen.
Zudem steht für die Kund:innen eine einfache und schnelle Erreichbarkeit im Vordergrund. Der Service muss sich an den Anspruch der Kund:innen anpassen und über verschiedenste Kanäle ohne große Hürden zugängig sein. Wenn das gelingt, kann das ein positives Erlebnis à la Amazon hervorrufen.
Doch wie schafft der Versicherer das? Grundstein für die Anforderungen der Zukunft ist eine moderne, flexible IT-Architektur, die all diesen Herausforderungen gewachsen ist.
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