Die Lebenserwartung und Alterung in Deutschland steigen kontinuierlich. Beispielsweise hat sich laut des statistischen Bundesamtes die Anzahl der Hochbetagten, also Personen die älter als 85 Jahre sind, seit 1991 bis 2021 mehr als verdoppelt.
Die Gründe dafür sind vielschichtig – hauptsächlich können an dieser Stelle der steigende Wohlstand, eine sehr gute medizinische Infrastruktur und damit einhergehender medizinische Fortschritt als Treiber dieser Entwicklung angesehen werden. Auch Aspekte wie eine gesündere Lebensweise und höhere Hygiene-Standards führen zu einem verlängerten Leben.
Pflegebedürftigkeit ist kein Schicksal, sondern eine Lebensphase
Gleichzeitig steigt die Zahl der Personen, die wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten dauerhaft Unterstützung benötigen. Laut Angaben des statistischen Bundesamts sind es aktuell rund 4,96 Millionen Menschen, die als Pflegefälle in Deutschland registriert sind. Einer Hochrechnung des Barmer-Pflegereports gemäß werden im Jahr 2030 bereits sechs Millionen Menschen auf Pflege angewiesen sein. Aktuell werden etwa 4 von 5 pflegebedürftige Personen, also rund 4,17 Millionen Personen, von zu Hause aus gepflegt; viele davon durch nicht erwerbsmäßige Pflegepersonen aus dem nahestehenden Umkreis. Da es bereits zum heutigen Zeitpunkt einen Mangel an Pflegefachkräften gibt, ist davon auszugehen, dass sich dieser Effekt noch verstärken wird.
Herausforderung für alle Beteiligten
Diese Tatsachen stellen sowohl das Gesundheitswesen als auch die politischen Akteure vor großen Herausforderungen. Letztere werden sich diesen großen Aufgaben stellen müssen und durch erneute Pflegereformen, wie jüngst durch die aktuelle Regierung beschlossen, nach Lösungsansätzen suchen.
Bereits seit Einführung der Pflegepflichtversicherung als eigenständiger Zweig der Sozialversicherung im Jahr 1995 gibt es zur Sicherung der Pflegepersonen verschiedene Hilfen und Leistungen aus der Pflegeversicherung.
Auch die Versicherungsbranche wird herausgefordert: Zum einen werden finanzielle Ressourcen durch Leistungszahlungen gebunden, zum anderen erfordert es personelle Kapazitäten, die diese hohe Anzahl an Pflegefällen fachgerecht bearbeitet. Darunter fällt unter anderem die Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen. Abhilfe verspricht die IT: Um den bestehenden und zukünftig wachsenden Aufgaben Herr zu werden, bietet der Software-Markt unterschiedlichste Produktlösungen.
Unterstützung durch digitalisierte Prozesse
Eine innovative Softwarelösung sollte zur vollautomatisierten Leistungsfallbearbeitung mit hohen Dunkelverarbeitungsquoten führen und Versicherer somit möglichst umfangreich entlasten. Dazu sollten moderne Produktlösungen folgende Kernfunktionen bieten:
- Prüfung der Sozialversicherungspflicht für Pflegepersonen
- Berechnung der fälligen Sozialversicherungsbeiträge für Pflegepersonen
- Unterstützung des Meldewesens bei den Sozialversicherungsträgern
- Erstellung des notwendigen Schriftwechsels gemäß den geltenden Richtlinien
Wenn Sie weitere Informationen wünschen und sich beraten lassen möchten, wenden Sie sich gerne direkt an unseren Experten Martin Lorenz, Senior Business Developer bei adesso insurance solutions.
Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Dann hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.