Die Suche nach Fachkräften als Wandlungstreiber


Die Versicherungsbranche befindet sich im Wandel. Externe Entwicklungen, wie sich verändernde Kundenbedürfnisse, wirtschaftliche und soziale Spannungen oder rechtliche Anforderungen, aber auch interne Ansprüche, wie die Gestaltung der Unternehmenskultur oder die strategische Geschäftsentwicklung, machen den Wandel nicht nur nötig, sondern treiben diesen auch aktiv voran. 
Der Arbeitsmarkt befindet sich ebenfalls im Wandel. Angebot und Nachfrage verschieben sich, ebenso wie die Anforderungen und Notwendigkeiten von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden – und das branchenübergreifend. Doch was genau bedeutet das für die deutsche Versicherungswirtschaft? Warum kommt es zu diesen Veränderungen? Wie äußern sich diese schon heute, was wird für die Zukunft erwartet? Und vor allem: Wie lassen sich diese Veränderungen aufgreifen und gestalten? Diese Fragen – und die dazugehörigen Antworten – stehen im Mittelpunkt eines gemeinsamen Whitepapers von adesso insurance solutions und den Versicherungsforen Leipzig auf Basis von Befragungen.

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Ein hausgemachtes Problem?! 

“Der Fachkräftemangel bei Versicherungsunternehmen ist hausgemacht.“ Eine von drei Thesen, mit denen sich die Branchenexperten und -expertinnen zu Beginn der Befragung auseinandersetzen sollten. „Nein“, sagen knapp zwei Drittel der Befragten. Für sie sind es insbesondere externe Faktoren, die dazu beitragen, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Stellen mit passenden und qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Dennoch teilt immerhin ein Drittel der Befragten (eher) die These, dass der Fachkräftemangel selbst verschuldet ist. In der Branche gibt es also auch selbstkritische Stimmen, in deren Reflexion ein großer Mehrwert stecken kann. Und vor allem zeigt es, dass viele Unternehmen daran glauben, selbstwirksam Veränderungen herbeiführen zu können.

Geschäftsmodelle werden sich verändern

Und diese Veränderungen sind notwendig. Denn mit 61 % ist die Mehrheit der Befragten (eher) der Meinung, dass durch den Fachkräftemangel Veränderungen im Geschäftsmodell der Versicherungsunternehmen unerlässlich werden. Warum hat der Fachkräftemangel Auswirkungen auf das Geschäftsmodell? Und in welche Richtung muss es sich verändern? Mit der ersten Frage beschäftigen wir uns in diesem Whitepaper, die zweite wird in den folgenden Ausgaben der Reihe aufgegriffen. Allerdings glaubt auch ein Drittel der Befragten weniger an die Notwendigkeit von Veränderungen des Geschäftsmodells. 

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IT und Vertrieb am schwierigsten zu besetzen

Ein detaillierter Blick in die Fachbereiche zeigt, dass derzeit – und wenig überraschend – ein besonderer Mangel an Fachkräften im Bereich IT/Digitalisierung besteht, wie von 92% der Experten und Expertinnen angegeben wurde, gefolgt vom Vertriebsbereich, den 73% ausgewählt haben. Diese beiden Bereiche werden auch in der Zukunft von der Mehrheit der Expert:innen als diejenigen mit dem größten Fachkräftebedarf prognostiziert, wobei dieser voraussichtlich etwas zurückgehen wird – vermutlich Dank der voranschreitenden Digitalisierung. Die wiederum benötigt die entsprechenden Fachkräfte, um umgesetzt zu werden. Ein schwer zu durchbrechender Kreislauf, denn obwohl bereits talentierte IT-Expert:innen auf dem Markt vorhanden sind und ausgebildet werden, reicht ihre Anzahl aktuell nicht aus, um alle Lücken zu schließen. Daher gewinnen angepasste Recruiting-Maßnahmen und Umschulungsinitiativen zunehmend an Bedeutung. 

Ursachen des Fachkräftemangels

Um eine strategisch langfristige Lösung für Probleme zu finden, ist es nötig, die Ursachen zu identifizieren und gezielt anzugehen. Der Fachkräftemangel ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, deren Einfluss variiert, und sowohl von externen als auch internen Treibern beeinflusst werden kann. 
Knapp 80 Prozent der Befragten Branchenexperten und -expertinnen sehen den demografischen Wandel als den Hauptverursacher des Fachkräftemangels in der Versicherungsbranche, ein externer Faktor, der sich nicht wirklich beeinflussen lässt. Die folgenden Ursachen, der Mangel der Branche an Attraktivität (63 %), an Purpose (53 %), an Innovationskraft (51 %) und eine hierarchische Führungskultur (43 %) sind jedoch eher der Arbeitskultur der Branche zuzuschreiben und damit interne Faktoren, deren Wandel durchaus in der Hand der Unternehmen liegen.

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Der Wandel ist nötig

Die gute Nachricht zuerst: Knapp zwei Drittel der Beschäftigten in Versicherungsunternehmen zeigen sich (sehr) zufrieden mit ihrem Arbeitgeber. Zwar sind die wichtigsten Aspekte der Arbeit für Arbeitnehmende nach wie vor die „Klassiker“ Gehalt/Benefits, ein gutes Arbeitsklima und Arbeitsplatzsicherheit. Modernere Komponenten der Arbeitsweltthematik wie Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeitmodelle und Sinnhaftigkeit werden aber auch von zwei Dritteln bis drei Viertel der befragten Arbeitnehmenden als relevant eingestuft. 
Wenig überraschend, besteht besonderer Mangel an Fachkräften im Bereich IT/Digitalisierung, gefolgt vom Vertriebsbereich. Aktuell werden insbesondere Fachwissen, IT-Fähigkeiten und Service- und Kundenorientierung stark nachgefragt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird vor allem der Bedarf an IT-Fähigkeiten weiter zunehmen, um den technologischen Fortschritt aufgreifen und in neue Geschäftsmodelle umsetzen zu können.

Sie möchten mehr über den Fachkräftemangel als Wandlungstreiber erfahren? Finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Fachkräftemangel in der Versicherungswirtschaft in unserem kostenlosen Whitepaper. Jetzt hier downloaden!

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